Recent reviews by Scaesyx

Meine erste negative Bewertung auf Steam, aber eine positive kann ich beim derzeitigen Zustand nicht geben. Stalker 2 hat so viel Potential, verspielt dies aber mit seinem derzeit technisch schlechten Zustand und teils frustrierenden Gameplay.

Trotz kräftiger Hardware kommt es oft zu Rucklern und ab und an auch zu Abstürzen. Die KI setzt gelegentlich komplett aus. Entweder sie kann durch Mauern oder ganze Häuserstockwerke gucken oder sie sieht einen nicht, selbst wenn man direkt neben denen steht.

Das A-Life-System, das eigentliche Herzstück der Open-World ist kaputt, um dieses Manko auszugleichen, werden Gegner einfach zum Spieler gespawnt, was die Glaubwürdigkeit der Welt sehr beeinträchtigt.
Die Open-World sieht teils fantastisch aus und strotzt nur so vor Atmosphäre, dennoch lädt diese kaum zum erkunden ein, da man zum einen oft überladen ist und somit gefundene Sachen kaum mitnehmen und zum anderen, man kaum abseits der Quests lohnenswerte Dinge finden kann.

Auch sind die Distanzen sehr weit und nicht selten kriecht man, nach erfolgreicher Mission, langsam, da mit Beute überladen, zum nächsten Lager. Dies zwingt ein unnötiger weiterer Laufweg auf, da man von Auftrag zu Auftrag immer wieder ein Lager aufsuchen muss, welche zum Teil sehr weit weg gelegen sind. Dies mag realistisch sein, zerrt aber auf Dauer ganz schön an den Nerven.

Dennoch denke ich, dass es sich hier um ein sehr gutes Spiel handelt und es so denke ich, in ein paar Monaten wesentlich besser zu bewerten ist. Daher sehe ich meine Bewertung auch erstmal als vorläufig an und werde sie nach einigen Patches und DLCs anpassen.

Bisher konnte ich mit RPGs mit rundenbasierten Kämpfen, extrem vielen Dialogen und Texten und großen (für mich eher abschreckendem) Gesamtumfang, nicht viel anfangen. Dennoch konnten mich die Reviews überzeugen, es zumindest einmal auszuprobieren.

Darauf erlebte ich eine wilde Reise durch eine mir bis dahin vollkommend unbekannte Welt, in welcher man auf abgedrehte Geschöpfe, skurrile Charaktere oder Tiere traf, mit welchen teils noch verrücktere Interaktionen möglich waren.

So wurde man von aufgebrachten Ogern angegriffen, welche man ungewollt beim Liebesspiel störte. Zum Käse verwandelt, weil man einen Dschinn verärgerte. Oder hat einen Zwischenboss im Dialog zum Selbstmord überredet, nachdem er noch zuvor netterweise seine eigenen Kameraden zur Strecke brachte. Und dies geknüpft an einer spannenden und nachvollziehbaren Geschichte, welche von Anfang bis zum Ende unterhielt und Begleitern, welche mir durch ihre einzigartigen und komplexen Charakter lange in Erinnerung bleiben werden.

Baldur's Gate 3 ist eines der wenigen Spiele, welches ich, selbst Spielern empfehle, welche sonst nichts mit diesem Genre am Hut haben.

Wer die Lust verspürt, warum auch immer, bei melancholischen Klaviermelodien leuchtende Blumen einzusammeln und Checkpoints in einem verregneten Wald abzustiefeln, ist bei diesem Titel gut aufgehoben. Für den kleinen Preis, ist da nicht viel falsch zu machen, zumal man auch schnell alle Achievements abgegrast hat.

Ich hingegen mache lieber eine echte Waldwanderung oder spiele Spiele, mit mehr Gameplay. Aber, dies ist Geschmackssache und für Leute die Walkingsims mögen, sicher eine gute Wahl.

Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Spiel in meiner Kindheit erschienen wäre, dann hätte ich die Zeit gehabt mich auf die äußerst umfangreichen Inhalte einzulassen. Obwohl man beim Bebauen der Inseln immer den Bedarf und die Ressourcen im Blick behalten sollte, bietet dieser Titel enorm viele Möglichkeiten seine Siedlungen individuell zu gestalten, sodass jede Stadt sein eigenes Unikat darstellt. Der Schwierigkeitsgrad passt sich dem steigenden Siedlungsfortschritt an und kann einem, bei größeren Projekten einiges abverlangen.

Eine klare Empfehlung für jeden, der gerne Inseln besiedelt und darauf kleinere bis größere sehr detaillierte Metropolen errichten möchte. Allerdings ist dieser Titel aufgrund seiner großen Komplexität ein absoluter Zeitfresser und ist daher für Gelegenheitsbauherren kaum geeignet.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Nur das hier nicht der Wetterfrosch Phil immer und immer wieder denselben Tag wieder erlebt, bis er alles richtig macht, sondern wir als Spielecharakter Colt. Im Gegensatz zum Pazifisten Phil, setzt Colt auf brachiale Gewalt mittels Waffen und Spezialfähigkeiten. Die Fähigkeiten und auch das Level-Design erinnern, da sie vom selben Entwickler stammen, nicht umsonst an die Dishonored-Reihe.

Der große Unterschied ist hier aber, dass die Stealth-Mechaniken in Deadloop eine eher untergeordnete Rolle spielen, da hier doch die Waffengewalt im Vordergrund steht. Auch gibt es in Deadloop nur vier Areale, welche zu verschiedenen Tageszeiten immer wieder neu aufgesucht werden. Mit jedem Besuch lernt man etwas Neues dazu oder manipuliert etwas an der Umgebung, um sein Endziel, nämlich der Eliminierung aller Visionäre, innerhalb eines Tages, zu erreichen. Dies würde den sogenannten Loop brechen, aus dem Colt so sehr raus finden will.

Einem hierbei im Weg stehen einem nicht nur die Visionäre und weiteres gesichtsloses Kanonenfutter, sondern Julianna, welche immer Mal wieder, bis an die Zähne bewaffnet auftaucht, um einem das Erreichen der Ziele zu vereiteln. Während die durch die KI gesteuerte Julianna relativ berechenbar und leicht auszuschalten ist, wird es zur Herausforderung, sobald diese durch einen fähigen Spieler übernommen wird.

Wir selbst können auch in die Rolle von Julianna schlüpfen und ebenso anderen Spielern das Leben schwer machen.

Wird man getötet oder man erreicht das Ende des Tages, beginnt der Tag wieder von vorn. Was bleibt sind, neben gesammelte Tür- oder Safe-Codes und andere Informationen, ausgewählte Waffen und Fähigkeiten, welche man sich durch gesammelte Punkte für immer sichern kann.

Das Spiel an sich macht Spaß und die neu dazukommenden Fähigkeiten, Waffen und neu entdeckte Wege innerhalb der Areale motivieren. Nur, hat man den größten Teil davon innerhalb von 10-15 Stunden gesehen, sodass dieser Effekt schnell abflacht. Deshalb empfehle ich, das Spiel nicht zum Vollpreis, sondern in einem Sale zu kaufen.

Mafia Definitive Edition ist das Remake des ursprünglichen Spiels von 2002. Es ist ein Open-World-Spiel, das in der fiktiven Stadt Lost Heaven stattfindet und eine "Film Noir" Geschichte mit Tommy Angelo erzählt, einem Taxi Fahrer, der durch Zufall in die Kreise von Don Saliere geriet. Dieser Teil erzählt mit eines der besten Geschichten, welche ich in einem Computerspiel erlebt habe.

Die Mafia Definitive Edition wurde technisch komplett überarbeitet und an aktuellen Standards angepasst, sowie Verbesserungen im Gameplay, neue Schwierigkeitsgrade, die Integration von Motorrädern als steuerbare Fahrzeuge, einen vollständig aufgezeichneten Soundtrack und Änderungen, die die Geschichte um die Protagonisten etwas erweitern.

Da das Original zu meinen absoluten Lieblingsspielen gehört, ist natürlich auch dieses Remake eine klare Empfehlung. Allerdings hätte man für den „Freie Fahrt“ Modus etwas mehr Aktivtäten einbauen können und wirkt daher nicht mehr ganz Zeitgemäß. Die Charaktere wurden alle samt überarbeitet. Einige blieben nah am Original, andere wurden deutlich ausgebaut oder verändert. Auch wenn ich z.B den Original Pauli deutlich mehr mochte, sind alle Figuren glaubhaft und gut ausgearbeitet.

Multiplayer hui, Singleplay pfui

Was habe ich mich durch die Kampagne gequält. Nicht weil die Story, wie so in ziemlich allen Genre-Vertretern bescheiden ist, sondern wegen meinen diabolischen KI-Begleitern.

Kein Gegner war jemals so niederträchtig, wie meine sogenannten eigenen „Kameraden“. Diese Deppen besitzen die Frechheit, sich immer wieder verbal auf die Schulter zu klopfen, obwohl sie nie etwas gebacken bekommen. Dann täuschen sie einen noch ein falsches Gefühl von Sicherheit vor, indem sie u.a behaupten, dass sie einem den Rücken freihalten aber in Wirklichkeit, Seite an Seite mit den Feinden stehen und zulassen, dass diese mir ungehindert in den Rücken schießen.

Der Feind selber sieht auch kein Anlass auf meine Begleiter zu schießen, da diese genau wissen, dass sie von diesen Diablos nichts zu befürchten haben. Im Gegenteil! Sie tänzeln noch miteinander rum, als wäre es eine Aufführung im Theater, nur bei weitem nicht so elegant.

Warum aber dann die positive Bewertung? Weil der Multiplayer nach wie vor sehr gut ist.

Wahrscheinlich nicht das beste Spiel 2019 aber mit Sicherheit das beste Star Wars Spiel der letzten Jahre. Super Gameplay mit schön inszenierten Kämpfen. Die Story ist zwar kaum überraschend aber stets unterhaltsam. Die Spielzeit ist mit ca 20 Stunden für ein reines Solo-Spiel vollkommen in Ordnung und wirkt, trotz Wiederkehr auf bereits bekannte Planeten nicht gestreckt, da hier durch neu erlernte Fähigkeiten neue Gebiete entdeckt werden können. Die Grafik ist sehr gut und das Spiel lief bei mir technisch ohne Probleme.

Ein Spiel mit toller Story, interessanten Figuren und einer detaillierten Mittelalterwelt. Für die, die es auch mal ruhiger mögen eine klare Empfehlung.

Kingdom Come: Deliverance ist für mich das Spiel des Jahres 2018. Es hat eine spannende Story, eine wunderschön gestaltete Welt, die dank historischen Vorbildes sehr authentisch und atmosphärisch wirkt. Das Setting ist wunderbar unverbraucht und versucht sich möglichst historisch Korrekt zu geben. Es verzichtet komplett auf Fantasy-Elemente und nimmt sich viel Zeit seine Geschichte zu erzählen, ohne dabei belanglos oder gestreckt zu wirken. Das Gameplay selbst kann gelegentlich etwas frimelich sein, insbesondere beim Kampf aber auch hier hat man irgendwann den Bogen raus. Der Umfang ist trotz überschaubarer Größe der Weltkarte enorm, da die Welt nur so vor Details strotzt. Lediglich ein paar Bugs trüben etwas vom Spielerlebnis.